Sozialwerk wieder geöffnet

Nach vier Mo­na­ten Co­rona-Pause hat das So­zi­al­werk Ber­lin wie­der geöffnet

von Eve­line Harder

Das Gar­ten­team des So­zi­al­werks wäh­rend der Co­rona-Pause. Foto: Mar­git Hankewitz

Das So­zi­al­werk Ber­lin e. V. (http://www.sozialwerk-berlin.de/), Stadt­teil­zen­trum Käte-Tre­sen­reu­ter-Haus, in Ber­lin-Gru­ne­wald ist ein re­nom­mier­tes Al­ten­selbst­hil­fe­zen­trum, das 1971 von Käte und Harry Tre­sen­reu­ter ge­grün­det wurde. Seit­dem küm­mert es sich in­ten­siv um die Be­lange der äl­te­ren Men­schen. Das Haus ist stark be­trof­fen von den Fol­gen der Co­rona-Krise. Wäh­rend noch am 15. März 2020 das Er­zähl-Café mit der Schau­spie­le­rin Bar­bara Schöne statt­fand, schloss der Ver­ein am 18. März 2020 das Haus. Die Mit­glie­der und eh­ren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter so­wie die Gäste ge­hö­ren ja zur Ri­si­ko­gruppe. 88 Tage wa­ren die Tü­ren zu. Mit gro­ßer Be­trof­fen­heit nah­men dies die Be­su­cher zur Kennt­nis. Dort tref­fen sich nor­ma­ler­weise täg­lich von 10 bis 18 Uhr Se­nio­rin­nen und Se­nio­ren, um in den rund 25 Krei­sen ih­ren In­ter­es­sen nach­zu­ge­hen, um das um­fang­rei­che kul­tu­relle Pro­gramm zu nut­zen oder ein­fach bei Kaf­fee und Ku­chen zu plau­dern. Rund 100 eh­ren­amt­li­che Mit­ar­bei­ter sind dort im Einsatz.

Um der Ein­sam­keit wäh­rend der Schlie­ßung Halt zu ge­bie­ten, wur­den in ei­ner Te­le­fon­ak­tion die ca. 700 Mit­glie­der drei­mal von ei­nem Team an­ge­ru­fen. Ge­fragt wurde nach dem Be­fin­den und ob Hilfe be­nö­tigt wird. Wir bo­ten Hil­fen für Be­sor­gun­gen und Ein­käufe so­wie Arzt­be­su­che an so­wie Un­ter­stüt­zung und Be­auf­tra­gung ei­nes fah­ren­den Mit­tags­tischs bzw. die Ver­mitt­lung von Pfle­ge­diens­ten an. Die Grup­pen­mit­glie­der te­le­fo­nier­ten un­ter­ein­an­der und nutz­ten Whats-App, um Nach­rich­ten zu sen­den oder Vi­deo­ge­sprä­che zu füh­ren. Das Al­ters­spek­trum reicht bis 95 Jahre.

Die Eh­ren­amt­li­chen wa­ren hin­ter den Ku­lis­sen wei­ter im Ein­satz. Es wurde ge­putzt, re­no­viert, der Gar­ten auf Vor­der­mann ge­bracht und all die Ar­bei­ten ver­rich­tet, die sonst ins Hin­ter­tref­fen ge­lan­gen. Die Ver­wal­tungs­ar­beit lief wei­ter. Das Zen­trum war täg­lich von 10 bis 18 Uhr te­le­fo­nisch zu erreichen.

Seit dem 16. Juli 2020 ist das Haus – zu­nächst für die In­ter­es­sen­kreis – wie­der ge­öff­net. Es wird nach stren­gen Hy­giene- und Si­cher­heits­vor­schrif­ten ge­han­delt. Das Kon­zept dazu ent­warf ein Ex-Haupt­mann der Bun­des­wehr. Es gibt da­durch na­tür­lich Ein­schrän­kun­gen, aber die glück­li­chen Ge­sich­ter der Be­su­cher zei­gen uns, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind und dass das per­sön­li­che Ge­spräch und der Kon­takt sehr ver­misst wurden.

Ab Au­gust 2020 läuft sonn­tags das Er­zähl-Café wie­der an, das nun im gro­ßen Saal we­gen der Ab­stands­re­geln statt­fin­den wird. Auf die kul­tu­rel­len Groß­ver­an­stal­tun­gen müs­sen wir noch ei­nige Zeit warten.

Es hat sich ge­zeigt, dass durch den te­le­fo­ni­schen Kon­takt die Kom­mu­ni­ka­tion auf­recht­erhal­ten und die Ein­sam­keits­ge­fühle die­ser ge­fähr­de­ten Gruppe ge­nom­men wur­den. Hof­fen wir auf ein wei­te­res gu­tes Ge­lin­gen und auf kei­nen zwei­ten Lockdown!

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blog­bei­trag von Eve­line Harder
zu­letzt über­ar­bei­tet 17.08.2020

 

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