Flexibel, kreativ und digital

Wie Vereine die Herausforderungen der Pandemie meistern

von Marc D. Ludwig

Wie kom­men zi­vil­ge­sell­schaft­li­che Or­ga­ni­sa­tio­nen mit den Her­aus­for­de­run­gen der Pan­de­mie zu­recht? Vertreter:innen von fünf Pro­jek­ten be­ant­wor­te­ten un­sere Fra­gen. Im In­ter­view wa­ren Mi­riam Kre­mer vom Ver­ein Kul­tur­Le­ben Ber­lin, Le­ti­zia Graul von  MORUS 14 e.V. mit ih­rem Pro­jekt Netz­werk Schü­ler­hilfe Roll­berg, Per­vin To­sun und Na­kiye Yil­diz vom Selbst­hilfe und Stadt­teil­zen­trum Neu­kölln, Guido Mon­real vom Netz­werk Groß­bee­ren­straße und Ur­sula Breid­bach und Gün­ther Schulze vom Will­kom­mens­bünd­nis für Flücht­linge in Ste­glitz-Zehlen­dorf.

 

Bitte beschreiben Sie zu Beginn kurz ihre Arbeit. 

MORUS 14:

Wir bei MORUS 14 en­ga­gie­ren uns sehr ak­tiv und nach­hal­tig für die För­de­rung der Bil­dung von be­nach­tei­lig­ten Kin­der und Ju­gend­li­chen aus dem Roll­berg­vier­tel in Nord-Neu­kölln. Hier ver­las­sen noch rund 20 Pro­zent der Schüler:innen die Schule ohne Ab­schluss. In un­se­ren Bil­dungs­pro­jek­ten, mit de­nen wir jähr­lich rund 250 Kin­der und Ju­gend­li­che im Kiez er­rei­chen, bauen eh­ren­amt­li­che Mentor:innen, die wir „Schülerhelfer:innen“ nen­nen, nach­hal­tig das auf, was die Fa­mi­lien der Kin­der nicht leis­ten kön­nen. Sie be­glei­ten ihre Men­tees zum Teil von der Grund­schule bis zu ih­rem Schul­ab­schluss und ver­hel­fen ih­nen zu ei­nem gu­ten Start in das Be­rufs­le­ben. Die Tan­dems tref­fen sich wö­chent­lich für 1,5 Stun­den, um ge­mein­sam zu ler­nen, Haus­auf­ga­ben zu er­le­di­gen oder zu spie­len. Au­ßer­dem un­ter­neh­men sie ge­mein­same Ausflüge.

Selbsthilfe und Stadtteilzentrum Neukölln:

Un­sere Kon­takt­stelle Pfle­ge­En­ga­ge­ment Neu­kölln für pfle­ge­flan­kie­rende Eh­ren­amts- und Selbst­hilfe ent­wi­ckelt und un­ter­stützt klei­nere, wohn­ort­nahe Selbst­hilfe- und Eh­ren­amts­struk­tu­ren für be­treu­ende und pfle­gende An­ge­hö­rige so­wie pfle­ge­be­dürf­tige und Per­so­nen mit er­heb­li­chen all­ge­mei­nem Be­treu­ungs­be­darf, die in der ei­ge­nen Woh­nung oder Häus­lich­keit oder in ei­ner am­bu­lan­ten Wohn­ge­mein­schaft le­ben. Es han­delt sich hier­bei vor al­lem um grup­pen­ori­en­tierte Besuchs‑, Be­gleit- und All­tags­hilfs­dienste. Wir  ver­mit­teln Hil­fen, Räume, Aus­stat­tung und zah­len Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen für eh­ren­amt­lich Tätige.

Gleich­zei­tig un­ter­stüt­zen wir im Pro­jekt LeNa – Le­ben­dige Nach­bar­schaf­ten die Teil­habe zu­ge­wan­der­ter Men­schen am nach­bar­schaft­li­chen Le­ben und för­dern de­ren eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment in Neu­kölln-Süd durch sprach­li­che und  kul­tu­rell pas­sende An­ge­bote, Ge­sund­heits­för­de­rung, Frei­zeit­ge­stal­tung oder hel­fen bei Her­aus­for­de­run­gen des All­tags. Wir för­dern Be­geg­nung und Kon­takte in Sprach-Ca­fés, ge­mein­same Un­ter­neh­mun­gen, so­wie das ge­müt­li­che Bei­sam­men­sein für Ge­flüch­tete und be­reits län­ger hier le­bende zu­ge­wan­derte und ein­hei­mi­sche Bewohner:innen.

Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf:

Das im Mai 2014 ge­grün­dete Will­kom­mens­bünd­nis für Flücht­linge in Ste­glitz-Zehlen­dorf  ist ers­ter An­sprech­part­ner für die frei­wil­lige Flücht­lings­ar­beit im Be­zirk und will zu­sam­men mit an­de­ren in die­sem The­men­feld tä­ti­gen Ak­teu­ren er­rei­chen, dass Ge­flüch­tete bei uns Zu­kunfts­chan­cen ha­ben. Dazu en­ga­giert sich das Will­kom­mens­bünd­nis in drei Bereichen:
1. Un­ter­stüt­zung u.a. durch Be­glei­tung, Nach­hil­fe­un­ter­richt und Prü­fungs­vor­be­rei­tung, Or­ga­ni­sa­tion von Sach­spen­den, Wohn­raum­ver­mitt­lung, Ori­en­tie­rung auf dem Ar­beits­markt, Dol­metsch- und Fahr­dienste so­wie die Schaf­fung von Begegnungsmöglichkeiten.
2. Ver­net­zung mit den Be­trei­bern der im Be­zirk ge­le­ge­nen Un­ter­künfte mit den im The­men­feld ar­bei­ten­den Or­ga­ni­sa­tio­nen, den zu­stän­di­gen Fach­ver­wal­tun­gen so­wie an­de­ren Bünd­nis­sen und Ver­ei­nen in Berlin.
3. For­mu­lie­rung und Durch­set­zung von For­de­run­gen nach um­fas­sen­der An­er­ken­nung des all­ge­mei­nen Men­schen­rechts auf Asyl mit den Mit­teln der ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Einflussnahme.

Netzwerk Großbeerenstraße:

Das Netz­werk Groß­bee­ren­straße ist ein Zu­sam­men­schluss von der­zeit rund 60 klei­nen und mit­tel­gro­ßen Ber­li­ner Un­ter­neh­men. Wir ver­ste­hen uns als CSR-Netz­werk (Cor­po­rate So­cial Re­spon­si­bi­lity), sind also der Über­zeu­gung, dass wir als Un­ter­neh­men eine ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung ha­ben. Diese wol­len wir ge­mein­sam wahrnehmen.

Wir en­ga­gie­ren uns sehr stark am Über­gang in Aus­bil­dung und Ar­beit, vor al­lem mit Men­schen, die, aus un­ter­schied­li­chen Grün­den, an die­ser Schwelle Un­ter­stüt­zung be­nö­ti­gen, bspw. Ju­gend­li­che mit schwie­ri­gem fa­mi­liä­rem Hin­ter­grund oder zu uns ge­flüch­tete Menschen.

Wir set­zen uns mit Fra­gen des Um­welt­schut­zes aus­ein­an­der und ha­ben uns 2013 als „Netz­werk mit Cou­rage: Ge­gen Men­schen­feind­lich­keit und Dis­kri­mi­nie­rung!“ klar im Sinne des Grund­ge­set­zes für ein gleich­be­rech­tig­tes Mit­ein­an­der und ge­gen jede Form von Ras­sis­mus positioniert.

Wir leis­ten klas­si­sche po­li­ti­sche Auf­klä­rungs­ar­beit, in­dem wir z. B. Info-Abende und Wan­der­aus­stel­lun­gen or­ga­ni­sie­ren. Wir ver­an­stal­ten Se­mi­nare und Work­shops zu Aspek­ten der De­mo­kra­tie, von To­le­ranz, Ras­sis­mus und Europa.

KulturLeben Berlin:

Kul­tur­Le­ben Ber­lin – Schlüs­sel zur Kul­tur e.V. ist ein ge­mein­nüt­zi­ger Ver­ein, der es sich seit elf Jah­ren zur Auf­gabe ge­macht hat, so­zial be­nach­tei­lig­ten Men­schen den Zu­gang zu kul­tu­rel­len An­ge­bo­ten der Haupt­stadt zu er­leich­tern. In­dem wir ih­nen in Zu­sam­men­ar­beit mit Ber­li­ner Kul­tur­ein­rich­tun­gen kos­ten­lose Ver­an­stal­tun­gen ver­mit­teln, er­mög­li­chen wir un­se­ren Gäs­ten ge­sell­schaft­li­che Teil­habe und leis­ten so ei­nen Bei­trag zu ih­rem geis­ti­gen und so­zia­len Wohl­erge­hen und da­mit auch zu ih­rer Ge­sund­heit. Ak­tu­ell sind 28.620 Men­schen als Gäste angemeldet.

Un­ser Team ist in­ter­na­tio­nal, da­her sind wir in der glück­li­chen Lage, Sprach­bar­rie­ren über­brü­cken und te­le­fo­ni­sche Kul­tur­ver­mitt­lung in un­ter­schied­li­chen Fa­mi­li­en­spra­chen an­bie­ten zu kön­nen. Dank un­se­rer frei­wil­li­gen Mit­ar­bei­te­rIn­nen ver­mit­teln wir un­se­ren Gäs­ten Ver­an­stal­tun­gen auf Deutsch, Ara­bisch, Farsi, Eng­lisch, Rus­sisch, Fran­zö­sisch, Pol­nisch, Spa­nisch, Ita­lie­nisch, Ru­mä­nisch und Bosnisch.

 

Kommen Sie hier auch an Grenzen? Welche Hürden gibt es? Wie gehen Sie vor? 

MORUS 14:

Die ak­tu­el­len Kon­takt­be­schrän­kun­gen durch die Pan­de­mie stel­len uns vor ei­nige Her­aus­for­de­run­gen, weil sich die Tan­dems zeit­weise nicht mehr in un­se­ren Räu­men tref­fen kön­nen. So­lange es das Wet­ter er­mög­lichte, ha­ben wir die Tref­fen an der fri­schen Luft durch­ge­führt. Im Herbst ha­ben wir uns Luft­fil­ter und CO2-Mess­ge­räte für un­sere Lern­räume und das Büro an­ge­schafft. Au­ßer­dem wur­den alle Tan­dems über die Ein­hal­tung der AHA+L‑Regeln aufgeklärt.

Par­al­lel ha­ben wir die Di­gi­ta­li­sie­rung vor­an­ge­trie­ben, um den Aus­tausch über Vi­deo­kon­fe­ren­zen und Whats­App zu er­mög­li­chen. Für viele Schülerhelfer:innen war es trotz­dem nicht ein­fach, mit ih­rem Men­tee in Kon­takt zu bleiben.

Er­freu­li­cher­weise brachte uns Co­rona ei­nen Zu­strom von zahl­rei­chen neuen Eh­ren­amt­li­chen, die durch die ak­tu­elle Lage mo­ti­viert wa­ren, sich für die­je­ni­gen ein­zu­set­zen, die von der Pan­de­mie auf schwers­ten ge­trof­fen wur­den. Dies stellte uns wie­derum vor die Her­aus­for­de­rung, trotz der Kon­takt­be­schrän­kun­gen ei­nen rei­bungs­lo­sen Ab­lauf von den Ken­nen­lern­ge­sprä­chen mit po­ten­zi­el­len Frei­wil­li­gen über die Grün­dung ei­nes Tan­dems bis hin zu den re­gel­mä­ßi­gen Tref­fen zu gewährleisten.

Selbsthilfe und Stadtteilzentrum Neukölln:

Die Pan­de­mie brachte zu­nächst eine große Ver­un­si­che­rung, ei­nige pau­sier­ten und ver­lie­ßen die Kon­takt­stelle Pfle­ge­En­ga­ge­ment Neu­kölln, an­dere fass­ten et­was mehr Mut und nah­men ihre Auf­gabe wie­der auf.

Der Ab­bruch vie­ler per­sön­li­cher Kon­takte hat zum Ei­nem ge­zeigt, wie wich­tig ge­rade die zwi­schen­mensch­li­che In­ter­ak­tion ist und zum an­de­ren, dass die Kon­takt­stelle Pfle­ge­En­ga­ge­ment Neu­kölln sich noch stär­ker di­gi­tal auf­stel­len muss. Es fehlt der­zeit aber häu­fig an End­ge­rä­ten und Know­How bei un­se­rem Nutzer:innen, da­für ver­su­chen wir mög­lichst in­tui­tiv zu be­die­nen­den Lö­sun­gen zu finden.

Auch die Grup­pen­ar­beit hat sehr un­ter den Pan­de­mie­be­din­gun­gen ge­lit­ten. Hier stellt sich eben­falls die Frage, in­wie­fern di­gi­tale An­ge­bote für un­sere jet­zige Kli­en­tel zu­gäng­lich ge­macht wer­den kön­nen und ob di­gi­tale For­mate nicht nur ein Not­be­helf in Zei­ten von phy­si­scher Kon­takt­re­du­zie­rung sind, son­dern ad­äquate Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bote dar­stel­len können.

In un­se­rem Pro­jekt LeNa – Le­ben­dige Nach­bar­schaf­ten ha­ben wir ei­nige An­ge­bote we­gen der Pan­de­mie lei­der nicht durch­füh­ren kön­nen. Dazu zäh­len, das ge­mein­same Früh­stü­cken mit den Nach­barn, das Lau­fen mit Nor­dic Wol­kig für die Be­rufs­tä­ti­gen, das Café mit zu­ge­wan­der­ten in­ter­kul­tu­rel­len Frauen und Nach­barn und auch die Be­we­gungs­gruppe und die Kochgruppe.

Wir ha­ben uns mit je­nen Nachbar:innen ge­ei­nigt, die be­reits mo­bil un­ter­wegs sind, eine Whats­App-Gruppe zu öff­nen, da­mit die Kom­mu­ni­ka­tion un­ter­ein­an­der trotz Ein­schrän­kun­gen statt­fin­den kann. Für die Nach­barn, die di­gi­tal nicht un­ter­wegs sind, ha­ben wir ha­ben Flyer ver­teilt auf dem Bat-Yam-Platz, der sich ge­gen­über vom U‑Bahnhof Lip­schitz­al­lee be­fin­det. Nach­barn habe sich be­reit er­klärt, für an­dere den Ein­kauf, Me­di­ka­mente etc. zu be­sor­gen. Dar­un­ter auch Men­schen, die zu­vor kein Wort aus­ge­tauscht haben.

Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf:

Wir sind in der gu­ten Si­tua­tion, von Be­ginn an sehr viele Eh­ren­amt­li­che für un­sere ein­zel­nen Tä­ti­geits­fel­der zu ha­ben und kon­ti­nu­ier­lich wei­tere Men­schen für eine Mit­ar­beit zu ge­win­nen. Gleich­wohl wird un­sere Ar­beit durch die Fol­gen der an­hal­te­nen Pan­de­mie mas­siv be­ein­träch­tigt. So gibt es kaum per­sön­li­che Be­geg­nungs­mög­lich­kei­ten mit un­se­ren neuen Nachbar:innen, nur vir­tu­el­les Net­wor­king, keine Prä­senz-Ver­an­stal­tun­gen, keine öf­fent­li­chen Auf­tritte, und keine per­sön­li­chen Sprech­stun­den. Te­le­fon- und Vi­deo­kon­fe­ren­zen kön­nen das al­les nur un­zu­rei­chend ersetzen.

Netzwerk Großbeerenstraße:

Ak­tu­ell neh­men na­tür­lich die Co­rona-be­ding­ten Rah­men­be­din­gun­gen mas­siv Ein­fluss auf un­sere Ar­beit. Zwar ge­lingt es uns, viele In­halte und Ak­ti­vi­tä­ten on­line um­zu­set­zen und die Vor­teile zu nut­zen, die diese Form der Zu­sam­men­ar­beit bie­tet. Aber die Live-Be­geg­nung als Be­din­gung für zwi­schen­mensch­li­che Dy­na­mik und dar­aus re­sul­tie­rende in­ten­sive Trai­nings kön­nen diese For­mate nur ru­di­men­tär er­set­zen. Wir pla­nen mit un­se­ren Part­nern also im­mer auch Ak­ti­vi­tä­ten für die Som­mer-Mo­nate, in der Hoff­nung, dass die pan­de­mi­sche Si­tua­tion dann sol­che Er­fah­rungs­räume zulässt.

KulturLeben Berlin:

lm En­ga­ge­ment-Be­reich spie­gelt sich die reale ge­sell­schaft­li­che Di­ver­si­tät oft noch nicht wi­der. Ge­rade Men­schen mit Be­hin­de­rung sind dort un­ter­re­prä­sen­tiert oder blei­ben un­ter sich, so­dass kein Aus­tausch zwi­schen den ge­sell­schaft­li­chen Grup­pie­run­gen entsteht.

Mit un­se­rem Pro­jekt „Di­ver­si­tät und In­klu­sion im frei­wil­li­gen En­ga­ge­ment“ set­zen wir an die­ser Stelle an. Das Pro­jekt hat das Ziel, die vor­han­de­nen En­ga­ge­ment-Struk­tu­ren un­se­res Ver­eins in­klu­siv aus­zu­bauen. Durch bar­rie­re­freie di­gi­tale und ana­loge Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Ar­beits­struk­tu­ren und nied­rig­schwel­lige und in­di­vi­du­ell aus­ge­rich­tete Auf­ga­ben­be­rei­che soll es Men­schen mit un­ter­schied­li­chen Be­hin­de­run­gen er­mög­licht wer­den, sich selbst-be­stimmt in die Ar­beit des Ver­eins einzubringen.

Durch eine ver­eins­in­terne Struk­tur der Be­glei­tung und As­sis­tenz, z.B. durch die Bil­dung von Tan­dems, wer­den Mög­lich­kei­ten des Aus­tauschs ge­schaf­fen und ein ge­gen­sei­ti­ges Ken­nen-ler­nen und Ver­ständ­nis er­leich­tert. Der Kreis an Eh­ren­amt­li­chen mit Be­hin­de­rung soll die Mög­lich­keit ha­ben, in al­len Ar­beits­be­rei­chen tä­tig zu sein wie z.B. im Be­reich der Kar­ten­ver­mitt­lung am Te­le­fon, bei der Gäs­te­auf­nahme in un­se­ren An­mel­de­stel­len oder auch in un­se­ren Projekten.

 

Was bedeutet Diversitätsoffenheit für Sie und ihr Freiwilligenmanagement?

MORUS 14:

Ge­ne­rell be­ruht un­sere Ar­beit auf dem Prin­zip der ge­leb­ten Viel­falt: Un­sere Frei­wil­li­gen sind so bunt wie Ber­lin auch.

Ei­nes un­se­rer Kern­ziele bei MORUS 14 ist es, To­le­ranz und Welt­of­fen­heit vor­zu­le­ben und zu för­dern. Bei­spiels­weise möch­ten wir mit un­se­rem Pro­jekt „Shalom Roll­berg“ An­ti­se­mi­tis­mus und Frem­den­feind­lich­keit durch die Be­geg­nung von Men­schen ver­schie­de­ner Kul­tu­ren und Glau­bens­rich­tun­gen ab­bauen. Da­durch kom­men auch viele Eh­ren­amt­li­che mit jü­di­schem Hin­ter­grund zu uns.
Al­ter, Her­kunft, Re­li­gion und se­xu­elle Ori­en­tie­rung spie­len für uns bei der Su­che nach neuen Frei­wil­li­gen keine Rolle. Wir möch­ten auch of­fen für Men­schen mit kör­per­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen sein. Bei ei­nem Ken­nen­lern­ge­spräch kön­nen wir Mög­lich­kei­ten für ein En­ga­ge­ment bei uns finden.

Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf:

In un­se­rem Will­kom­mens­bünd­nis kann sich jede und je­der en­ga­gie­ren, die oder der sich zu den Grund­sät­zen un­se­res Grund­ge­set­zes be­kennt. Jung, alt, männ­lich, weib­lich oder di­vers spie­len da­bei ebenso we­nig eine Rolle wie die je­wei­lige Her­kunft. Ähn­li­ches gilt für un­sere Ziel­grup­pen, die wir un­ab­hän­gig bei­spiels­weise von ih­rer Her­kunft oder ih­rem recht­li­chen Sta­tus unterstützen.

Netzwerk Großbeerenstraße:

Di­ver­si­täts­of­fen­heit be­deu­tet für uns zu­nächst, dass alle Men­schen glei­che Rechte ha­ben und dass sie glei­che Chan­cen ha­ben müs­sen. Dies er­for­dert, ei­gene (Vor-)Urteile in Frage zu stel­len, zu mer­ken, wie sehr sie un­sere Wahr­neh­mung und un­ser Han­deln be­ein­flus­sen. Es gilt, sich be­wusst zu ma­chen, dass in je­dem und je­der ein Schatz in­ne­wohnt, den es ge­mein­sam zu he­ben gilt – oder ihn zu­min­dest zu­zu­las­sen, wenn man selbst nicht wei­ter in­vol­viert ist.

Für uns als Arbeitgeber:innen be­deu­tet dies, Men­schen in all ih­rer Ver­schie­den­heit in­di­vi­du­ell Chan­cen zu bie­ten, ge­mein­sam her­aus­zu­fin­den, an wel­chem Platz im Un­ter­neh­men die je­wei­lige Per­son am bes­ten auf­ge­ho­ben ist und wel­che Be­din­gun­gen sie dort braucht. Für den letz­ten Punkt sind Aspekte wie wert­schät­zen­der Um­gang, Angst­frei­heit und Raum zur freien Ent­fal­tung not­wen­dig. Da­her: „Netz­werk mit Cou­rage: ge­gen Men­schen­feind­lich­keit und Dis­kri­mi­nie­rung!“ – so­wohl nach in­nen, in die Be­triebe, als auch nach au­ßen, in das so­ziale, ge­sell­schaft­li­che Umfeld.

KulturLeben Berlin:

Kul­tur er­le­ben und sich frei­wil­lig en­ga­gie­ren – bei­des ver­bin­det Men­schen, be­lebt, bil­det und stif­tet Sinn. Wer sich frei­wil­lig en­ga­giert, kann de­mo­kra­ti­sche Pro­zesse mit­ge­stal­ten, das Ge­mein­wohl för­dern und für ei­gene Rechte und die Rechte an­de­rer ein­tre­ten. Frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment schafft Be­geg­nung und Aus­tausch – eine wich­tige Vor­aus­set­zung um ge­sell­schaft­li­che Viel­falt als Be­rei­che­rung wahr­zu­neh­men. Da­her sollte frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment je­dem zu­gäng­lich sein, un­ab­hän­gig vom Geld­beu­tel und un­ab­hän­gig von in­di­vi­du­el­len Beeinträchtigungen.

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Wie Ver­eine die Her­aus­for­de­run­gen der Pan­de­mie meistern
zu­letzt über­ar­bei­tet 27.04.2021

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