Der Ausbildungslehrgang „Strategisches Freiwilligenmanagement“

Ei­gent­lich braucht es das Wort ‚stra­te­gisch‘ gar nicht mehr“, sagt Ute Claus­ner. Aber in den 1990er-Jah­ren, als der Be­griff „Stra­te­gi­sches Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment“ in Deutsch­land auf­kam, war es ein wich­ti­ges Wort.

Von Mat­thias Sauerbrei

An ei­nem hei­ßen Som­mer­tag ha­ben Ute Claus­ner und ich uns in den Räu­men der Aka­de­mie für Eh­ren­amt­lich­keit in der March­lew­ski­straße 27 ge­trof­fen, um über den Aus­bil­dungs­gang „Stra­te­gi­sches Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment“ zu re­den. Im dem Se­mi­nar­raum war es an­ge­nehm kühl. Ebenso an­ge­nehm emp­fand ich es, was Ute Claus­ner über den Lehr­gang zu sa­gen hat, den sie in die­sem Jahr von Kris­tin Rei­chel über­nom­men hatte.

Das Kon­zept des Frei­wil­li­gen­ma­nage­ments hatte ei­ner der ers­ten Mit­ar­bei­ter der Aka­de­mie für Eh­ren­amt­lich­keit in Eng­land ken­nen­ge­lernt. Schnell wurde er­kannt, dass der Be­darf da­für auch in Deutsch­land hoch ist. So ent­stand der Aus­bil­dungs­gang „Stra­te­gi­sches Freiwilligenmanagement“.

Ei­gent­lich braucht es das Wort ‚stra­te­gisch‘ gar nicht mehr“, sagt Ute Claus­ner. Aber in den 1990er-Jah­ren, als der Be­griff „Stra­te­gi­sches Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment“ in Deutsch­land auf­kam, war es ein wich­ti­ges Wort. Da­mals wa­ren Be­zeich­nun­gen wie „Ma­nage­ment“ im Non-Pro­fit-Be­reich in Deutsch­land un­be­kannt. Da­her habe man das Wort „stra­te­gisch“ hin­zu­ge­fügt, um zu ver­deut­li­chen, worum es sich beim Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment han­delt. Heute je­doch sei klar, dass es in Ab­gren­zung zur Frei­wil­li­gen­ko­or­di­na­tion darum geht, stra­te­gisch zu den­ken und zu han­deln. Ziel des Frei­wil­li­gen­ma­nage­ments ist es näm­lich, nach­hal­tig eine Kul­tur in der ei­ge­nen Or­ga­ni­sa­tion zu eta­blie­ren, die ein zur Or­ga­ni­sa­tion pas­sen­des frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment för­dert. Da­bei ist es wich­tig, dass sich die Auf­ga­ben des Frei­wil­li­gen­ma­nage­ments klar von den Auf­ga­ben der Frei­wil­li­gen­ko­or­di­na­tion un­ter­schei­den bzw. gut er­gän­zen. Wie letzt­lich die Tren­nung ge­nau aus­sieht, kann je­doch jede Or­ga­ni­sa­tion für sich entscheiden.

Auch da­bei kann der Aus­bil­dungs­gang hel­fen. Grund­sätz­lich be­steht er aus drei Mo­du­len á drei Tage. Ute Claus­ner ist als Kurs­lei­tung bei je­dem der Mo­dule da­bei, zu­sätz­lich wird für je­des Mo­dul ein Ex­perte ein­ge­la­den. So wird zum Bei­spiel der wach­sen­den Be­deu­tung des di­gi­ta­len En­ga­ge­ments Rech­nung ge­tra­gen, in­dem es ein Mo­dul zur Di­gi­ta­li­sie­rung gibt. Kein Aus­bil­dungs­gang äh­nelt dem an­de­ren, da sich die Kurse im­mer den Pro­ble­men der Teilnehmer*innen an­pas­sen. Da­bei sind Per­spek­tiv­wech­sel, die die Kursteilnehmer*innen an­bie­ten kön­nen, oft be­son­ders hilf­reich. Ab­ge­schlos­sen wird die Fort­bil­dung durch eine Ab­schluss­ar­beit, die eine tie­fer ge­hende Be­schäf­ti­gung mit den Kurs­in­hal­ten er­mög­li­chen soll.

Für die Zu­kunft des Aus­bil­dungs­gan­ges „Stra­te­gi­sches Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment“ wünscht sich Ute Claus­ner, dass das Er­lernte bes­ser in den Ar­beits­all­tag über­tra­gen wer­den kann: „Zwi­schen den Mo­du­len pas­siert oft nichts. Da müs­sen wir den Aus­tausch der Teil­neh­men­den för­dern. Oder viel­leicht füh­ren wir auch We­bi­nare ein.“

Die Aka­de­mie für Eh­ren­amt­lich­keit Deutsch­land (www.ehrenamt.de) ist eine Ein­rich­tung des För­der­ver­eins für Ju­gend und So­zi­al­ar­beit (www.fjs-ev.de) in Berlin.

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blog­bei­trag von Mat­thias Sauerbrei
zu­letzt über­ar­bei­tet 28.08.2019

 

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