Die Nacht der Solidarität

Eine Pre­miere für Deutsch­land fand statt: In der Nacht vom 29. zum 30. Ja­nuar  wur­den bei der Nacht der So­li­da­ri­tät im gan­zen Stadt­ge­biet von Ber­lin die Ob­dach­lo­sen gezählt.

Von Eve­line Harder

Eine Pre­miere für Deutsch­land fand statt: In der Nacht vom 29. zum 30. Ja­nuar  wur­den bei der Nacht der So­li­da­ri­tät im gan­zen Stadt­ge­biet von Ber­lin die Ob­dach­lo­sen gezählt.

Das So­zi­al­werk Ber­lin e.V., Käte-Tre­sen­reu­ter-Haus als über­re­gio­na­les Stadt­teil­zen­trum war eine der Zähl­stät­ten. Die Ver­fas­se­rin des Tex­tes hatte sich frei­wil­lig zur Mit­ar­beit im Haus be­reit er­klärt. Die So­zi­al­ver­wal­tung ließ meh­rere Kis­ten mit Pla­ka­ten, Un­ter­la­gen, Wes­ten, Tra­ge­ta­schen in Gelb für die Team­lei­ter und in Blau für die Zähler/innen an­lie­fern. Zu 17 Uhr war das vier­köp­fige Se­nats­team zur Vor­be­rei­tung der Zähl­ak­tion an­ge­sagt wor­den. Lei­der er­schie­nen drei Se­nats­leute krank­heits­be­dingt nicht, so dass ich zur Un­ter­stüt­zung der Re­gis­trie­rung ein­ge­setzt wurde. Ein wei­te­rer So­zi­al­ar­bei­ter der So­zi­al­ver­wal­tung er­schien dann, so­mit ent­krampfte sich die Si­tua­tion et­was. Ein sehr ge­nauer Ab­lauf­plan re­gelte die Ar­beits­weise. Pla­kate wur­den in­nen und au­ßen an­ge­bracht, die Lis­ten durch­ge­se­hen, die Wes­ten in die Team­lei­ter­ta­schen ver­staut, so­dass ab 18.30 Uhr beim Ein­tref­fen der 18 Team­lei­ter al­les per­fekt vor­be­rei­tet war. Die Kü­che des So­zi­al­werks hatte ein Buf­fet mit Bre­zeln, „Krus­ten­brot­schmalz­stul­len“, Kek­sen, Kalt­ge­trän­ken so­wie Kaf­fee und Tee aufgebaut.

Im So­zi­al­werk wa­ren 18 Teams zu 4 bis 5 Zähler/innen im Ein­satz. Ins­ge­samt 77 Per­so­nen be­tei­lig­ten sich an der Zäh­lung, 37 wa­ren nicht er­schie­nen. Nach Be­grü­ßung und Ein­wei­sung durch Frau Hues­mann-Hend­rich von der Se­nats­ver­wal­tung be­grüßte Mar­git Hank­e­witz, Vor­stands­vor­sit­zende des So­zi­al­werks, die Gäste, schil­derte die Auf­ga­ben des Al­ten­selbst­hil­fe­zen­trums und bot eine Haus­füh­rung an, die gut an­ge­nom­men wurde. Ge­gen 21.15 Uhr füll­ten sich die Zähl­trupps ihre Be­cher mit Kaf­fee oder Tee. Auf ging es nun, die je­wei­li­gen Stand­orte zwecks Zäh­lung auf­zu­su­chen. Ab 23.30 Uhr tru­delte die erste Gruppe ein, das zog sich dann bis 1.30 Uhr hin. Das letzte Team hatte den Gru­ne­wald zu durch­fors­ten, ein rie­si­ges Ge­lände. Ins­ge­samt wur­den 47 Ob­dach­lose ge­zählt. Die Team­lei­ter be­ka­men ihre Teil­nah­me­be­schei­ni­gun­gen aus­ge­hän­digt, lie­fer­ten die Klemm­bret­ter mit den Er­geb­nis­sen, die Wes­ten und die la­mi­nier­ten Stre­cken­pläne ab und wärm­ten sich bei Kaf­fee und Tee noch ein­mal auf. Es herrschte eine ge­löste und fröh­li­che Stim­mung. Un­ser Haus wurde sehr ge­lobt, und so gin­gen wir gu­ten Muts nach Hause.

Die­ter Puhl, der frü­here Lei­ter der Bahn­hofs­mis­sion am Zoo, sagte ab­schlie­ßend als Wunsch: „Nach der Nacht der So­li­da­ri­tät müsste eine Nacht der Barm­her­zig­keit fol­gen“. Im­mer­hin hat das Land Ber­lin das Bud­get für die Woh­nungs­lo­sen von 4,4 auf 8,8 Mio. Euro verdoppelt.

Wir freuen uns schon jetzt auf die Zäh­lung im Som­mer, bei der das So­zi­al­werk wie­der gern zur Ver­fü­gung steht.

Mitmachen

LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blog­bei­trag von Eve­line Harder
zu­letzt über­ar­bei­tet 05.02.2020

 

Print Friendly, PDF & Email